Der Band 29 der „Emsländischen Geschichte“ liegt nun gedruckt vor, so dass wir ihn der Öffentlichkeit präsentieren können.
Die öffentliche Präsentation findet statt
am Samstag, dem 19. November 2022,
um 15.00 Uhr im Stadtmuseum Meppen (An der Koppelschleuse 19 a, 49716 Meppen).
Der neue Band 29 der „Emsländischen Geschichte“ hat 537 Seiten mit über hundert teils großformatigen und farbigen Abbildungen.
Was erwartet Sie im neuen Band der „Blauen Reihe“?
Es beginnt mit der Rubrik „Natur und Umwelt“. Dort stellt der Schüttorfer Gerhard Busmann mit zahlreichen hervorragenden Fotos die NABU-Naturstation „Weiße Riete“ vor, wo aus einer monotonen Ackerfläche ein Naturparadies zum Nachmachen geschaffen wurde.
Ein Schwerpunkt des neuen Bandes ist die Wirtschaftsgeschichte. Dieser Thematik ist auch der umfangreichste Beitrag des Bandes gewidmet, der sich mit der Geschichte der Textilindustrie in der Obergrafschaft vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Ende der Weimarer Republik befasst. Dr. Udo Schwabe aus Bad Bentheim untersucht dabei die Entwicklung dieses wichtigen industriellen Sektors in Schüttorf, Bentheim und Gildehaus, wobei er in den unterschiedlichen wirtschaftlichen Phasen die Geschicke jedes einzelnen Unternehmens nachzeichnet.
Hans-Hagen Nolte beschäftigt sich mit der Abr. Beckmann Werft in Papenburg und ihren Schiffen. Er erforscht damit den letzten Segelschiffbauer in Papenburg, der 1903 seine Produktion einstellte.
Dem Emslandplan und seine Bemühungen, in der direkten Nachkriegszeit auch Industrie in die Region zu holen, widmen sich der Meppener Kreisarchivleiter Erik Kleine Vennekate und der Journalist und Historiker Manfred Fickers. Sie zeigen, wie ein Unternehmen zur Baggerherstellung als Trittbrettfahrer die öffentlichen Förderungen bis zum Äußersten ausnutzte.
Zum Bereich Wirtschaftsgeschichte kann auch die lesenswerte Biographie des Neuenhauser Torffabrikanten Arnold Brill von Ingo Löppenberg gezählt werden. Brill machte sich nicht nur als innovativer Torffabrikant in Georgsdorf einen Namen, sondern auch als konservativer Widerstandskämpfer mit Verbindungen nach Berlin und in die Niederlande.
Zwei Beiträge widmen sich der Erforschung der regionalen Parteiengeschichte. Dr. Helmut Lensing setzt seine Studien zur Zentrumspartei in der Provinz Hannover während der Weimarer Republik fort. Er untersucht, wie sich die Partei zum Begehren der welfischen Deutsch-Hannoverschen Partei stellte, die Provinz Hannover von Preußen zu trennen, wozu es eine Abstimmung gab. Ein weiterer Schwerpunkt seines Beitrags ist der Konflikt der landhungrigen Heuerleute mit der in der Region dominierenden Zentrumspartei, der dazu führte, dass selbst die Grafschafter Heuerleute in Scharen zu einer linkskatholischen Splitterpartei wechselten.
Unser zweiter Vorsitzende Heinz Kleene beschäftigt sich anschließend in seinem Beitrag zur Geschichte der Zentrumspartei im Emsland 1945 bis 1955 mit der Frage, wieso das Emsland nach 1945 in Gegensatz zu anderen katholischen Regionen weiterhin eine Hochburg der Zentrumspartei war und warum die CDU hier erst mit Verzögerung die Vorherrschaft erlangte. Dabei steht vor allem die niedersächsische Schulpolitik im Fokus seiner Untersuchung.
Im Rahmen des Projekts „Emsländische Burgenfahrt“ legt Stefani Uchtmann, eine gebürtiger Schüttorferin, dar, was über die schon lange untergegangene Burg in Heede mit ihrer „1000jährigen“ Linde herausgefunden werden konnte.
Museumsleiter Burghardt Sonnenburg stellt das neue Stadtmuseum Meppen an der Koppelschleuse mit seinem Konzept und zahlreichen Illustrationen vor.
In die Endphase des Zweiten Weltkriegs führt ein Artikel von Manfred Fickers. Er rekonstruiert ein gescheitertes britisches Kommando-Unternehmen in Börgerwald unweit des Küstenkanals.
Etliche (platt-)deutsche Gedichte der Grafschafter Wilhelm Elias Hana, Carl van der Linde, Ludwig Sager und Karl Sauvagerd runden das Werk ab.
Emsländische Geschichte 29, Meppen 2022, 540 Seiten
25,- Euro (zzgl. 4,- Euro Versandkosten innerhalb Deutschlands für ein Exemplar)
ISBN 978-3-9821831-6-9
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