2014 jährt sich zum einhundertsten Mal der Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Dies wird sicherlich eine Vielzahl von wissenschaftlichen wie populären Veröffentlichungen zur Folge haben. Für den Bereich Emsland/Grafschaft Bentheim besteht allerdings noch großer Forschungsbedarf zu diesem Thema.

Die Studiengesellschaft für emsländische Regionalgeschichte hat als "historischer" Verein für die Region Emsland/Grafschaft Bentheim beschlossen, eine Quellensammlung zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs und über die ersten Kriegsmonate (oder die Kriegsjahre) zusammenzustellen und zu publizieren. Nicht zuletzt möchten wir den Schulen rechtzeitig Quellen an die Hand gaben, da in den nächsten Jahren der Erste Weltkrieg verstärkt in den Fokus des Unterrichts rücken werden.

Weiterhin möchten wir auch dazu beitragen, dass der historischen Forschung Material zur weiteren Erforschung des Ersten Weltkriegs aus unserem Landstrich zur Verfügung steht. Damit ist dann zumindest eine Chance vorhanden, dass wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Kriegsausbruch und zum Weltkrieg auch einen Blick auf die Vorkommnisse im Raum Emsland/Grafschaft Bentheim werfen.

Die Studiengesellschaft widmet sich schon seit Jahren der Erforschung des Ersten Weltkriegs in der Region Emsland/Grafschaft Bentheim. Unser Vorstandsmitglied Dr. Helmut Lensing ist daher vom Landkreis Grafschaft Bentheim beauftragt worden, zusammen mit Prof. Dr. Kotte von der Universität Vechta ein Projekt zu leiten, dass mit Studierende die Geschichte des Bentheimer Landes im Ersten Weltkrieg durchleuchten. Die Ergebnisse sollen Ende 2018 in einer Publikation erscheinen.

Zum Downloaden finden Sie:

- Hier Materialien der Studiengesellschaft zur Erforschung des Ersten Weltkriegs, darunter regionale Schulchroniken

- Hier regionale Literatur zum Ersten Weltkrieg

- Hier eine Liste von Gefallenen aus der Region Emsland/Grafschaft Bentheim

Auch in unserer Region haben die Zeit der wachsenden Kriegsgefahr im Sommer 1914, die Mobilmachung, der Kriegsausbruch wie die Einberufungen und Verabschiedung der Soldaten, die Angst der Daheimgebliebenen, die ersten Siegesnachrichten und -feiern, die Todesnachrichten und die Ernüchterung, als das erhoffte schnelle Kriegsende ausblieb, die Werbung für die Kriegsanleihen oder die Indienstnahme von Schulen, Behörden und Vereinen für den Krieg wie auch die Kriegsgefangenen ihre Spuren hinterlassen.

Wir bitten um Materialien.

In erster Linie dürften die Vorkommnisse Niederschlag gefunden haben in den Schulchroniken, die seinerzeit überall geführt werden mussten. Ebenso führten politische Gemeinden Kriegschroniken. Weitere zeitgenössische Quellen, in denen sich der Krieg und die Revolutionsphase niedergeschlagen haben könnten, sind:
- Pfarrchroniken
- Kirchen- oder Gemeinderatsprotokolle
- amtliche Bekanntmachungen
- Zeitungsartikel
- Tagebücher oder Briefe.

All dies möchten wir als Kopie sammeln, abschreiben, nach bestimmten Zusammenhängen sortieren und anschließend mit notwendigen Erklärungen versehen in einer Quellensammlung abdrucken. Wir bitten daher, uns entsprechende regionale Quellen aller Art aus dem Zeitraum Juni 1914 bis März 1919 zur Verfügung zu stellen.

Wir möchten natürlich die Quellensammlung reichlich bebildern. Dazu suchen wir Fotos z.B. von
- Verabschiedungen der Soldaten
- der Begrüßung durchfahrender Züge mit Soldaten
- Abschiedsmessen oder Erinnerungsbilder der ersten eingezogenen Soldaten der Gemeinde
- dem Arbeitseinsatz von Frauen, Jugendlichen oder Kriegsgefangenen
- Totenbilder der ersten Gefallenen des Ortes
- nach Hause geschickte Frontbilder
- Propagandabilder, -plakate oder -postkarten
- Lebensmittelmarken
- der Ankunft von Kriegsgefangenen und deren Einsatz
- karitativen Anstrengungen für die Hinterbliebenen
- Beerdigungen von Gefallenen, Kriegsgefangenen oder Opfern der Spanischen Grippe
- Sammlungen zur Linderung der Not oder
- Schmuggelurteile und Urteile wegen Schwarzschlachtens
- Namenlisten von Gefallenen und Kriegsgefangenen (auch verstorbenen)

Den aktuellen Sammlungsbestand finden Sie hier:

Vorhandene Materialien zum Ersten Weltkrieg

Literatur zum Ersten Weltkrieg

Die Gefallenen aus der Region Emsland/Grafschaft Bentheim

 

Mit den Teilprojekten
Der Erste Weltkrieg“ und
Die Revolution 1918/19"
in der Region Emsland/Grafschaft Bentheim hat die „Studiengesellschaft für emsländische Regionalgeschichte“ ein langfristiges Projekt in Angriff genommen, um einerseits Grundlagen zur Erforschung dieses Zeitabschnitts für die Region zu schaffen, andererseits aber gleichzeitig dafür zu sorgen, dass der überregionalen historischen Forschung Material zum Kriegsausbruch und zum Kriegsgeschehen aus unserem Landstrich zur Verfügung gestellt wird.

Berichte in den Medien:
Meppener Tagespost, 31.10.2011
Meppener Tagespost, 23.2.2012
Grafschafter Nachrichten, 26.10.2012