Das Kriegsende im Emsland und die Kriegsverbrechen des „Henkers vom Emsland“
Am Sonnabend lädt die Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte alle geschichtlich Interessieren zu ihrer 26. Tagung „Emsländische Geschichte“ ein. Diesjähriger Schwerpunkt der öffentlichen Vortragsreihe ist das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren.
Manfred Fickers, Historiker und Redakteur aus Meppen, informiert als ausgewiesener Experte der regionalen Geschichte des Zweiten Weltkriegs über die Endphase des Krieges mit Schwerpunkt auf den Raum Haren und die Befreiung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern durch die 21. alliierte Armeegruppe.
Der Filmemacher Paul Meyer aus Freiburg berichtet über Willi Herold. Meyer ist nicht zuletzt durch seinen preisgekrönten Dokumentarfilm über den „Henker vom Emsland“ bekannt geworden. Der Gefreite Herold hatte zwischen Gronau und Bentheim eine Offizierskiste gefunden, sich daraus eine Hauptmannsuniform angeeignet und zog mit von ihm gesammelten versprengten Soldaten durch die Grafschaft ins nördliche Emsland. Er übernahm im Lager Aschendorfermoor das Kommando, ließ über 100 Häftlinge hinrichten, wobei er einige persönlich umbrachte, und zog dann weiter, nicht ohne weiterhin Menschen hinzurichten, wie Meyer durch seinen eindrucksvollen Film enthüllte.
Die Tagung im Heimathaus Lathen (Kirchstraße 4) beginnt um 9.30 Uhr mit einem Stehkaffee für die ankommenden Gäste. Um 10.00 Uhr eröffnen Willi Rülander, Vorsitzender der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, und Frau Luise Redenius-Heber, Bürgermeisterin und Vorsitzende des Heimatvereins Lathen, die Tagung.
Als erster Referent wird dann Dr. Christof Haverkamp, Historiker und Journalist aus Osnabrück, in die neuere Geschichte des Tagungsortes Lathen einführen, der in diesem Jahr 50 Jahre Samtgemeinde Lathen mit einer eignen Ortschronik feierte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wird vor dem Nachmittagsvortrag eine Besichtigung des Heimatmuseums angeboten.
Die Tagung endet gegen 15.00 Uhr mit einer gemeinsamen Kaffeetafel. Vereine und Teilnehmer können im Rahmen der Tagung in einem kleinen Bücherbasar ihre Publikationen zum Verkauf anbieten.
Zur Deckung der Kosten wird ein Tagungsbeitrag von 15,- Euro erhoben.
Anmeldungen werden erbeten an Wilhelm Rülander, Lindenstr. 21 in 49740 Haselünne (Tel. 05961-4092, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).